Bericht

Ein Bericht von Steffan Schmidt Hiken. Wandern. Wandern?! Ein ganzes Wochenende lang mit einem Rucksack so schwer wie ein Kleinkind durchs Dickicht. Kein Wasser, das muss bei wildfremden Leuten geschnorrt werden. Keine Toilette. Wer eben mal muss, schnappt sich den Klappspaten, geht in den Wald und gräbt sich ein Loch. Keine Küche im eigentlichen Sinn, die besteht aus einem kleinen Gasbrenner und einem winzigen Topf. Und dann erst die ganzen Gefahren! Blutrünstige Killerzecken, leckende Gaskartuschen, unausgeschilderte Wege, Leute die einem statt Trinkwasser Abwasser geben, streunende Wildschweine, „Tretminen“ (Kuhfladen), wilde Kamikaze Radfahrer, feuchtes Laub und Motorradgangs. Und trotzdem sollte jeder, vor allem jeder der sich Pfadfinder nennen will, einmal auf einem Hike dabei gewesen sein! Es gibt nicht viel, was einen Trupp enger zusammenschweißt als ein Hike, weil keiner ohne den Anderen auskommt. Jeder trägt ein bisschen was vom Ganzen, schließlich kann keiner allein eine ganze Feldküche tragen! Auch die Aufgaben werden gerecht geteilt. Die einen gehen Wasser holen, die anderen bauen Zelte auf. Die einen kochen, die anderen sammeln Feuerholz. Und während die einen wieder Wasser schnorren, machen die anderen Feuer. Eine richtige Symbiose eben! Fazit: Ein Hike ist ein Abenteuer durch das jeder Trupp mal durch muss! Abenteuer: „Eine von der richtigen Seite betrachtete Strapaze“ Gilbert Keith Chesterton Und wenn die Füße danach noch so wund sind: Pain Is Temporary, Proud Is Forever! Aber jetzt genug geschwafelt, jetzt geht\'s mit dem eigentlichen Bericht los: Die Akteure Alexander „Männer, an die Brenner“ Weber (2. Hike) Ulrich „Nur die Ruhe“ (1. Hike) Achim „Querfeldeinkraxxler“ Haffelder (2. Hike) Steffan „Das Badezimmer“ Schmidt (2. Hike) Christoph „Feuerteufel“ „kleines, süßes Knuddelmäuschen“ Zöller (1. Hike) Simon „Krummrucksack“ „Waterboy“ Fillinger (2. Hike) Mathias „Zeckenfutter“ Schmidt (1. Hike) Vermisst wurden Christina Riffner (Kein Hike) Julia Baumert (1 ) David Steegmüller (1 Hike) Der Auftakt Am Freitag dem 02.06.04. trafen wir uns um 17.15 Uhr vor dem Mc Donalds im Untergeschoss des Mannheimer Hauptbahn-hofes. Natürlich waren wir alle pünktlich, nur Feldwebel Weber hatte ein kleines zeitliches Defizit zu verzeichnen. Was natürlich kein Grund zur Unruhe war, wir liefen einfach ein wenig schneller zum Zug und das Problem hatte sich erledigt. Leider war der Zug wie immer überfüllt und so mussten wir mal wieder stehen. Kaum standen wir drinnen, fing es draußen auch schon an zu schütten. Glücklicherweise legte sich der Schauer nach einiger Zeit aber wieder. Nach etwa einer ¾ Stunde mussten wir in Neustadt umsteigen und, ob ihr\'s glaubt oder nicht, diesmal bekamen wir sogar Sitzplätze!! Nach wieder einer ¾ Stunde kamen wir an unserem Zielbahnhof an. Da die Strecke recht eben war machten wir uns bei einigen angeheiterten Gesprächen auf den Weg zu unserer ersten Unterkunft: Der Waldhütte der Familie Fillinger. Kein Strom, kein Gas, kein Wasser und natürlich auch keine Toilette: Das versprach witzig zu werden! Die Übernachtung auf der Nobelhütte Sofort teilten wir die Gruppen ein. Während Simon und ich auf Wassersuche gingen bauten die Anderen die Zelte auf und fegten die Veranda. Simon und ich machten uns also auf den Weg in die benachbarte Kleingarten Siedlung. Nachdem wir es zunächst erfolglos bei einer der Villen versucht hatten, bekamen wir bei einer netten Frau einen halben Kanister Trinkwasser, die andere Hälfte bekamen wir von einem älteren Benzfahrer, ob dies aber Trinkwasser war wird stark angezweifelt... Als wir wieder zurückkamen waren die Zelte schon fertig aufgebaut. Wir bauten die Bierbänke auf und machten uns ans Essen kochen. Auf der Speisekarte stand Nudeln mit Fleischwurst und Käse, das schmeckt viel besser als man denkt! Das Essen dauerte ungefähr eine Stunde, schließlich mussten 2 Kilo Nudeln vernichtet werden und das dauert wenn man nur zwei kleine Kochtöpfe zur Verfügung hat! Nachdem wir mehr über- als gesättigt waren, machten wir uns wieder an die Arbeit. Wir bildeten wieder Gruppen: Eine zum spülen, eine zum Feuerholz suchen und eine die den leeren Wasserkanister wieder auffüllte. Als dann alle wieder beisammen waren ging es ans Feuermachen. Nun kann man sich natürlich vorstellen, das es etwas knifflig ist mit hauptsächlich nassem Holz ein vernünftiges Feuer anzubekommen doch mit ein wenig Lampenöl war auch das hinzukriegen. Als das Feuer erst mal richtig loderte packten wir die Liederbücher aus. Bis spät in die Nacht saßen wir am Feuer, schließlich waren die nächsten Nachbarn ziemlich weit weg und so sangen wir aus voller Kehle, frei nach dem Motto: Wir singen zwar nicht gut, aber gerne! Dann wurden unsere Leiter aber doch müde und verzogen sich in ihr Zelt. Aber weder das noch das Grunzen der Wildschweine vom Gelände nebenan waren ein Grund für uns schon schlafen zu gehen. Irgendwann mussten wir aber dann eben doch ins Bett. Da das Gelände allerdings relativ uneben war hatte zur folge, dass einige von uns nicht auf der Isomatte aufwachten auf der sie eingeschlafen waren. Übrigens kamen die, die am frühesten ins Bett gegangen waren mal wieder als letzte aus dem Zelt. Da wir kein fließend Wasser hatten, fiel die Morgenwäsche dementsprechend knapp aus, aber da wir keine Mädels dabei waren, scherte sich keiner darum wenn er mal etwas strenger roch als sonst. Das Frühstück bestand natürlich traditionsgemäß aus WBK (Wurst-Brot-Käse). Nachdem dann die Zelte abgebaut, die Rucksäcke gepackt und die Flaschen mit frisch geschnorrtem Wasser gefüllt waren konnte es mit der Wanderung losgehe. Auf zur fetten Eiche!
Nach einem kleinen Umweg, den unsere Leiter einschlugen, weil sie sich unbedingt noch die benachbarte Kleingartensiedlung ansehen wollten, ging es schnurstracks zu den drei Eichen. Das Ambiente war spitze, der Trupp war richtig gut drauf und zu allem bereit, auch wenn Feldwebel Weber der Versuch „Griechischer Wein“ beim Bergauf gehen anzustimmen im Halse stecken blieb. Das Wetter hielt sich um die 21°C und bewölkt, auch wenn es ab und zu mal kurz regnete, so das es sich sehr angenehm laufen ließ. Sogar für etwas Erotik wurde von zwei versauten Libellen gesorgt. An der Dicken Eiche machten wir dann unsere erste kurze Pause. Vom Dreispitz aus ging es dann nur noch bergab. Das war nun der Teil der Strecke, an der sich nun die ersten Blasen bildeten. Im Tal fanden wir dann einen gemütlichen Picknicktisch an dem wir uns sogleich niederließen. Auf der Speisekarte standen Milchbrötchen und Landjäger. Das einzige was beim Essen etwas störte war zum einen die Motorradgang, die unseren Weg kreuzte und zum anderen der Gasgeruch der Uli, und damit uns schon den ganzen Tag verfolgte, von dem sich Uli allerdings nicht stören ließ. (folgender Dialog hat wirklich stattgefunden: „Uli, hier riecht\'s nach Gas“ - „Ich weiß.“ ) Nach dem Essen und nachdem wir unsere Feldflaschen neugefüllt hatten starteten wir dann nach dem 10 Minuten dauernden Versuch ein Gruppenphoto aufzunehmen. Dann begann der Aufstieg. Auf rauhen Wegen zu den Sternen Als wir dann frohen Mutes über die Straße gingen blieb uns unser Frohsinn beim Anblick der Steigung fast im Halse stecken. Vor allem als dann in unseren Köpfen wiederhallte: „So bleibt das jetzt erst mal ne Weile!“ Aber einen Pfadfinder kann so was nicht so leicht erschüttern! Wir zogen unsere Schulterriemen etwas enger, atmeten noch mal tief durch und gingen los. Der Aufstieg war zwar nicht ohne aber durchaus zu schaffen. Nach kurzer Zeit, erreichten wir eine Kreuzung, bestehend aus zwei geraden Wegen und einem, den man wohl eher als Trampelpfad bezeichnen würde und natürlich wieder steil den Berg hoch ging. Uli und Alex, unsere beiden Kartographen, die uns schon den ganzen Tag durch die nicht immer übersichtliche Wildnis führten, packten Karte und Kompass aus und, wer hätte es gedacht? Wir mussten den Pfad hoch! Je weiter wir empor kletterten, wandern konnte man das nicht nennen, desto klarer wurde uns das unser toller Pfad eigentlich ein ausgetrocknetes Flussbett war. Glücklicherweise fand unser Querfeldeinkraxxler Achim einen richtigen Weg. Also kraxelten wir ihm hinterher. Aber kaum waren wir diesen Weg ein Stück gegangen eröffnete sich uns ein wohlbekanntes Bild: eine Kreuzung und - Na? – genau, ein Trampelpfad. Alex und Uli hätten sich das Kompassausrichten sparen können, uns war eh klar wo wir lang mussten. Allerdings führte dieser Weg sogar wohin! Er führte uns am Hirschbrunnen vorbei auf einen anderen Weg. Dieser Weg führte sogar, wie unsere Kartographen berichteten, in die richtige Richtung, da er allerdings kaum anstieg entschieden wir uns mal wieder querfeldein bergauf zu gehen. Dann stießen wir wieder auf den richtigen Weg, diesmal blieben wir auch auf ihm. Ein paar Minuten nachdem wir am Geyersbrunnen vorbei waren, erspähten wir den Bismarcksturm. Nun erschlich uns ein Gedanke: Dieser Turm ist ein beliebtes Ausflugsziel, hier gibt es bestimmt ein Café! Von neuer Kraft durchflutet marschierten wir um den Turm herum, striffen unsere Rucksäcke ab und stürzten uns aufs Kiosk. 5 Minuten später saßen wir alle mit Eis, Cola oder Kaffe auf den Treppen des Turmes. Frisch gestärkt machten wir uns an den Abstieg. Erschöpft, aber glücklich kamen wir dann bei dem Wochenendhaus der Familie Protzek an. Der zweite Abend Kaum waren die Rucksäcke vom Rücken und die Schweißflecke getrocknet, machten sich auch schon unsere Mägen bemerkbar. Also wurde mal wieder Wasser geholt. Diesmal schnorrten wir beim benachbarten Fußballclub. Während Alex und Uli nun anfingen Essen zu kochen, wagten wir nun erstmals einige tapfere Blicke auf unsere Füße. Nachdem die Füße mit kaltem Wasser behandelt waren und die Socken sicher in den Kastorbehältern verstaut waren, riefen Alex und Uli zum Essen. Auf der Speisekarte standen nun Tortelini mit Bolognesesauce. Gegessen wurde mal wieder in Etappen. Beim Essen entstanden einige angeregte Gespräche über „Der Herr der Ringe“, Unterschiede zwischen Buch und Film, und verschiedene Rollenspielsysteme. Wir versuchten zwar mehrmals das Thema zu wechseln, da hier der ein oder andere nicht mitreden konnte, kamen jedoch immer wieder auf dieses Thema zurück (Sorry Alex!). Nach dem Essen widmeten wir uns dann dem Lagerfeuer, für das Christoph, der alte Feuerteufel vorher schon das Holz aufgeschichtet hatte. Allerdings hatte er es in seinem Pyrowahn wohl etwas zu gut gemeint, so dass von unten nicht mehr genug Luft drankam. Trotzdem bekamen wir es doch noch zum brennen. Natürlich waren wir müde von der langen Wanderung, was allerdings noch lange nicht bedeutete das wir an diesem Abend früher ins Bett gingen als am Vortag. Der restliche Abend bestand weitgehend aus gemütlichen Beisammensein, Geschichten erzählen und einem Minirollenspiel. Dann hauten wir uns dann doch aufs Ohr. Das bittere Erwachen Oder: Schau dem Feind ins Gesicht! Alles fing ganz harmlos an: „Guck mal der schwarze Punkt da auf meinem Bein, könnt das ne Zecke sein?“ Kaum waren diese Worte ausgesprochen, waren auch schon über 6 Zecken entdeckt worden, die sich ein schönes warmes Plätzchen gesucht hatten. Und dieses Plätzchen waren wir!!! Ein Glück, dass Achim seine Zeckenkarte dabeihatte, so konnten alle Zecken erfolgreich ergriffen, entfernt und vernichtet werden. Nachdem wir uns von dem ersten Schrecken erholt hatten, siegte doch der Hunger über den Ekel. Auf der Speisekarte stand mal wieder WBK. Nach dem Essen säuberten wir schnell das Gelände und packten unsere Rucksäcke, so dass wir gleich in Richtung Bad Dürkheim aufbrechen konnten. Natürlich brachten uns Alex und Uli wieder zielsicher an den richtigen Ort: Nach 1 ½ Stunden Marsch saßen wir in der RHB nach Mannheim. Müde vom Wochenende verstummte auf der Heimfahrt sogar so manch geschwätziger Außenkiemler, was sehr entspannend war. Nach wiederum circa 1 ½ waren wir dann am Mannheimer Hauptbahnhof angekommen.
Ente So, das war\'s auch schon von meiner Seite. Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen und ihr hatte Spaß daran. Chrischtl ich hoffe ich konnte dich überzeugen mal auf den nächsten Hike mitzugehn. Julia, David ihr seid natürlich auch herzlich eingeladen! Und wer weiß, vielleicht nehmen wir das nächste Mal ja sogar ein paar KJGler mit . . . Mit freundlichen Grüßen, ^_^ Steff van Schmidt ^_^
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